Schmerz, neuropathischer
Nervenschmerz; Schmerz, der durch eine Reizung (Druck, entzündliche Veränderung, Zerstörung) eines Nerven direkt ausgelöst wird, z.B. durch Einwachsen des Tumorgewebes in einen Nerv
Schmerz, viszeraler
Schmerz, der dadurch entsteht, dass Krebszellen in innere > Organe einwachsen, sie verdrängen
oder dehnen; hat eine andere Qualität als oberflächliche Schmerzen
Schmerzattacke, paroxysmale
Anfallartige Schmerzen
Schmerzdurchbruch
Schmerzen, die auftreten obwohl sie eigentlich behandelt werden; sie können Zeichen dafür sein, dass sich die Krebserkrankung ausbreitet; sie können aber auch auftreten, wenn besondere Reizungen vorliegen wie etwa ein Hustenanfall
Schmerzgedächtnis
Schmerzen, die über längere Zeit bestehen, verändern die schmerzleitenden Nervenfasern
im Rückenmark und Gehirn. Die Schmerzfasern werden durch die Dauerreizung der Schmerzfühler
geradezu „trainiert“ und melden immer häufiger die Information „Schmerz“ an das Gehirn. Dies geschieht auch dann, wenn kein schmerzhafter Reiz ausgelöst wird. Der Schmerz hat sich verselbständigt.
Schmerzpflaster
Pflaster, die schmerzlindernde Wirkstoffe enthalten, die über die Haut aufgenommen werden
Schmerzpumpe
Technische Vorrichtung, die in der Schmerzbebehandlung zum Einsatz kommt: ein Behälter ist mit einem Schmerzmittel gefüllt, das mechanisch oder elektronisch gesteuert gleichmäßig über einen > Katheter in den Körper abgegeben wird
Schmerzrezeptor (Nozizeptor)
Nervenendigungen, die gewebeschädigende Reize registrieren und weiterleiten
Schmerzschwelle Geringster Reiz, der noch als Schmerz wahrgenommen wird
Schmerztagebuch
Tabellarische Übersicht, in der der Patient seine Schmerzen dokumentiert und die als Grundlage für die Komm-unikation mit dem behandelnden Arzt dient
Schmerztherapie, adjuvante
Bei der adjuvanten Schmerz-therapie werden Medikamente eingesetzt, die selbst keine Sch-merzmittel sind, die aber die Schmerzwahrnehmung trotzdem verringern oder die
Wirkung von Schmerz-medikamenten verstärken
Sedierung
Beruhigung beispielsweise durch verschiedene Medikamente
Seeds
Kleine, radioisotopenhaltige Nadeln oder Körner, die bei der inneren Bestrahlung zum Einsatz
kommen; > Strahlentherapie
semi-maligne
Nicht mehr gutartig, aber auch noch nicht eindeutig bösartig; > maligne
Sepsis
> Infektion, die den ganzen Körper betrifft und durch Mikroorganismen wie z.B. Bakterien
oder > Viren ausgelöst wird
Serotonin
Hormonähnlicher Stoff: Serotonin nimmt Einfluss auf Stimmung, Schlaf-Wach-Rhythmus, Nahrungsaufnahme, Schmerzwahrnehmung und Körpertemperatur
Simulation
In der > Strahlentherapie: Teil der Bestrahlungsplanung und -vorbereitung, bei der alle für
die Bestrahlung notwendigen Einstellungen und Markierungen vorgenommen werden
Single-Photon-Emissions-Computertomographie (SPECT)
Modernes rechnergestütztes bildgebendes Verfahren; es stellt Schnittbilder von Körperorganen
her, mit denen ähnlich wie bei der > Positronenemissions-tomographie (PET) Stoffwechselvorgänge abgebildet werden
somatisch
Körperlich
Spastik
Krampfartig erhöhte Muskel-anspannung
Spiegler-Tumor
Gutartiger > Tumor v.a. der Kopfhaut, der familiär gehäuft auftritt
Spinalanästhesie
Besondere Form der > Anästhesie; örtliche Betäubung
Spontanremission
Rückbildung eines > Tumors, ganz oder teilweise, vorüber-gehend oder dauerhaft, ohne dass eine Behandlung statt-gefunden hat
Standardtherapie
Eine anerkannte und üblicherweise angewandte Behandlungsmethode, deren Wirksamkeit durch voran-gegangene Therapiestudien und klinische Erfahrungen belegt ist
State of the Art (engl.)
Dem aktuellen Wissensstand ent-sprechend
Stereotaxie
Neurochirurgisches Verfahren, das zu Diagnose- und Behandlungszwecken
eingesetzt wird.
Dabei wird der Kopf des Patienten in einem Stereotaxierahmen befestigt. Mit Hilfe einer
Stereotaxienadel lassen sich tiefe Gehirnregionen gezielt und schonend erreichen, wobei
Gewebeproben entnommen (stereotaktische > Biopsie) und ionisierende Strahlenquellen
eingeführt werden können; > Radioneurochirurgie, stereotaktische
Stimulation
Anregung
Stomatitis
Entzündung der Mundschleimhaut; z.B. als > Nebenwirkung einer > Chemotherapie
Strahlen, ionisierende
Elektromagnetische Wellen; werden bei der Behandlung von Erkrankungen eingesetzt;> Strahlentherapie
Strahlentherapie (Radiotherapie)
Behandlung mit ionisierenden > Strahlen, die über ein spezielles Gerät (meist Linearbeschleuniger)
in einen genau festgelegten Bereich des Körpers eingebracht werden. So
sollen Tumorzellen zerstört werden. Die Bestrahlungsfelder werden vorab so geplant undberechnet, dass die Dosis in der Zielregion ausreichend hoch ist und gleichzeitig gesundes
Gewebe bestmöglich geschont wird. Man unterscheidet die interne Strahlentherapie(> Spickung / > Afterloading-Verfahren mit radioaktiven Elementen) und die externe Strahlentherapie, bei der der Patient in bestimmten, genau festgelegten Körperregionen von
außen bestrahlt wird; > Brachytherapie
Strahlentherapie, stereotaktische
Sonderform der Bestrahlung zum Beispiel bei Gehirntumoren. Dabei wird der Kopf des Patienten
in einem besonderen Rahmen, dem sogenannten Stereotaxierahmen, befestigt. Auf dem Rahmen befinden sich Markierungen, die dazu dienen, die Röntgenstrahlen punktgenau
zur Geschwulst zu dirigieren; > Stereotaxie
Studie, epidemiologische
Bevölkerungsbezogene Untersuchung der > Epidemiologie
Studie, klinische
Systematische Untersuchung am Menschen mit dem Ziel, abgesicherte Erkenntnisse über
diagnostische Verfahren oder Behandlungsmethoden zu gewinnen
Studienprotokoll
Handlungsanleitung, in der der Ablauf einer klinischen > Studie genau festgelegt ist
subkutan (s.c.)
Unter der Haut
Sublingualtablette
Kleine Tablette, die man unter der Zunge zergehen lässt
Supportivtherapie
„Unterstützende“ Therapie, welche die Nebenwirkungen einer notwendigen Behandlung wie z.B. einer > Chemotherapie oder > Strahlen- therapie mildert Sympathikusblockade
Nervenblockade; besondere Form der Schmerztherapie
Symptom
Krankheitszeichen
Synapsen
Kontakte zwischen Nervenzellen und somit „Schaltstellen“ im > Nervensystem
Syndrom
Gruppe von Krankheitszeichen, die für ein Krankheitsbild charakteristisch sind; meist sind
Entstehungsursache oder Entwicklung der Krankheit uneinheitlich oder unbekannt
Syndrom, myelodysplastisches
Veränderungen der weißen Blutzellen, noch keine Krebserkrankung im engeren Sinn, kann
aber zu einer > Leukämie überleiten
Syndrom, paraneoplastisches
Allgemeine Krankheitssymptome im Rahmen einer Krebserkrankung, die nicht unmittelbar
vom > Tumor, sondern durch Substanzen hervorgerufen werden, die er absondert
System, limbisches
Teil des Gehirns: Das limbische System ist eine Ansammlung komplizierter Strukturen in
der Mitte des Gehirns, die den Hirnstamm wie einen Saum (lat. limbus) umgeben. Schmerzfasern
gelangen auf dem Weg durch das Gehirn auch in das limbische System, wo Schmerzinformation
mit unbewussten oder emotionellen Inhalten (Gefühlen) vermischt wird. Über
das limbische System können aber auch subjektive Wahrnehmungen („der Glückliche fühlt
keinen Schmerz“) abgeschwächt oder verstärkt werden.
System, lymphatisches
Gesamtheit der lymphatischen Gewebe wie > Lymphknoten, Milz, Thymus, Mandeln; anatomische
Grundlage des > Immunsystems
System, transdermales therapeutisches (TTS)
Pflaster, das einen medikamentösen Wirkstoff abgibt, der durch die Haut aufgenommen
wird; z.B. zur Schmerztherapie mit > Opioiden oder zur Hormontherapie; > Schmerzpflaster